Seit 1994 ist im Buchhandel der Erzählbericht

"KENNUNGEN: Landmarken einer Wandlung",

erhältlich, der vom Autor hier kurz vorgestellt wird:

 

​​​​​​​

​​​​​​​

 

Der dokumentarische Erzählbericht "KENNUNGEN - Landmarken einer Wandlung" enthält - aus der Rückschau nach der Wende 1989/90 - die Erlebnisse und Erfahrungen des Erzählers aus der Zeit des Nationalsozialismus sowie aus den ersten Nachkriegsjahren in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und den Anfangsjahren der späteren DDR.
Geboren in der Hansestadt Stralsund gute drei Jahre vor Hitlers Machtübernahme, aufgewachsen dann in der Zeit des Nationalsozialismus und seit Frühjahr 1942 Schüler einer der Eliteschulen des Dritten Reiches, kehrt der Schüler 1945 in seine Heimatstadt zurück und findet in seiner früheren Schule einen schulischen Neuanfang. Er stellt sich mit vielen anderen Jugendlichen dem demokratischen Neubeginn der Heimat nicht entgegen, muß aber bald erkennen, daß die neuen Machthaber erneut eine Jugend für ihre politischen Ziele mißbrauchen wollen. Hier wächst in ihm innerer Widerstand gegen erneute Uniformierung, auch gegen die Übergriffe von SED und Besatzungsmacht gegen Andersdenkende. In zwei Flugblattaktionen wehren sich drei Stralsunder Oberschüler 1948 in ihrer Schule gegen diese Entwicklung. 'K.', die Titelfigur des Erzählberichts und unschwer als der Autor zu identifizieren, und seine beiden Schulfreunde werden von den Kommunisten verhaftet und dem NKWD übergeben. Von einem Sowjetischen Militärtribunal werden die drei Oberschüler im Greifswalder NKWD-Gefängnis verurteilt. Die beiden minderbestraften Schulkameraden (jeweils 10 Jahre Arbeitslager) kommen danach ins ehemalige NS-KZ Sachsenhausen. K. wird in Abänderung der Todesstrafe zu 25 Jahren Zuchthaus verurteilt und kommt ins 'Gelbe Elend' nach Bautzen (Speziallager Nr. 4 des NKWD). 1954 wird er aufgrund einer Amnestie der Sowjets in seine Heimatstadt entlassen, von wo er über Ost- und Westberlin dann nach Westdeutschland flüchtet.
Der Titel des Buches ist der Seemannssprache entnommen. 'Kennungen' sind die dem Seemann auf Seekarten eingetragenen Daten über Blinkzeichen von Leuchtfeuern und Tonnen, die ihm den sicheren Weg auf See weisen. Im übertragenen Sinne sind jene 'Kennungen' für K. die Erinnerungsdaten seiner persönlichen Geschichte auf seinem ersten Segeltörn in die vorpommersche Heimat nach der wiedergewonnenen Freiheit; sie sind gleichsam die Orientierungsdaten der Rahmenhandlung, die K. mit seiner Segler-Crew an die Stätten seiner Vergangenheit führt: an die 'Landmarken einer Wandlung'. Die Orte der Wiederbegegnung sind die Stätten aus Kindheit, uniformierter Jugend und politischer Neuorientierung, erzählt aus dem Empfinden des einst Erlebten. In der Rückschau des in seine Heimat Zurückkehrenden erfolgt - aus der Perspektive des Erzählers - die Analyse seiner Wandlung. Ein Bildanhang verdeutlicht einige thematisch aufschließende Familien- bzw. Lebenssituationen des Autors; dokumentarische Einschübe charakterisieren den historischen Zeithintergrund des erzählten Geschehens, und eingestreute lyrische Arbeiten spiegeln das Verhältnis des Autors zu seiner vorpommerschen Heimat wider.