Osterholzer Anzeiger, 11.10.2000
"Macht's besser !"
Klaus Schikore las aus seinen Werken
Osterholz-Scharmbeck (rs). Die Kreis- und Stadtbücherei füllt sich langsam, immer wieder treten noch ein, zwei weitere Gäste in die hell erleuchteten Mauem der Bibliothek. Sie sind gekommen, um einem Mann bei seinem Lebensbericht zu lauschen, der wie viele von ihnen selber Zeitzeuge des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit ist. Sein Name ist Klaus Schikore, er ist pensionierter Studiendirektor und seit einiger Zeit auch Autor. Vor genau sieben Jahren erschien sein erstes Buch mit dem Titel "Kennungen", nun folgt seine Fortsetzung: "Trennungen", Doch bevor die eigentliche Lesung beginnt, muss der Autor Bücher signieren, und er führt Gespräche mit den Zuhörern. "Es ist bewegend. an dem Ort seines Wohnens und Werkens das vorstellen zu können. was einen jahrelang bewegt hat", erläutert Klaus Schikore die Besonderheit der Situation für ihn. Und es soll ein besonderer Abend werden für die Anwesenden. Im ersten Teil liest der Autor aus Trennungen. Im zweiten trägt er einige seiner im Lyrikband. "Zeit der Kormorane" veröffentlichten Gedichte vor. Trennungen ist die ..Geschichte eines Grenzgängers zwischen Ost und West.., wie Schikore sagt. Teils wird die Schilderung so drastisch - weil der Realität entsprechend - dass es erschütterte Reaktionen in der Zuhörerschaft auslöst. Und nein, Klaus Schikore hatte es wohl nicht leicht nach dem Zweiten Weltkrieg, Die Orte der Wiederbegegnung sind die Stätten des eigenen Schreckens in Bautzen, der eigenen Verhaftung, erzählt aus dem Empfinden des einst Erlebten. Aber der Reihe nach: Geboren in der Hansestadt Stralsund gute drei Jahre vor Hitlers Machtübernahme, aufgewachsen dann in der Zeit des Nationalsozialismus und seit Frühjahr 1942 Schüler einer der Eliteschulen des Dritten Reiches, kehrt der Schüler 1945 in seine Heimatstadt zurück und findet in seiner früheren Schule einen schulischen |
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